Graf Giacomo di Brazzà
Naturforscher, Bergsteiger, Afrikareisender
Entdecker des heute üblichen Normalweges über die Forca Verde auf den Montasch
Der jugendliche Held, der Unvergessene dieser Berge und Täler
Giacomo di Brazzà, geboren am 14. Dezember 1859;
gest. 1888 an Scharlach in Rom.
Giacomo entstammte einem alten italienischen Adelsgeschlecht. Sein Bruder war der berühmte und legendäre eingebürgerte französische Marineoffizier und Afrikaforscher Pierre Savorgnan de Brazza.
Ausbildung zum Naturforscher. Seine ersten geologischen Forschungen und Bergersteigungen führte er ab 1880 in den westlichen Julischen Alpen durch.
1882 promovierte er zum Doktor der Naturwissenschaften.
Ab 1882 unternahm er im Auftrag des italienischen Ministeriums für Bildung Forschungsreisen nach Afrika.
Die Menschen in Afrika bewunderten ihn, wenn sie erfuhren, dass er der Bruder des großen Feldherrn war.
"Er kam 1880 zum ersten mal nach Raccolana in den Julischen Alpen und erkor sich dieses Tal für die nächsten zwei Jahre zu seinem Arbeitsgebiete. Er verfolgte zwei Zwecke: erstens die Vorbereitung für seine Forschungsreise nach Afrika, die er 1882 antrat, und zweitens die Herausgabe eines Buches über das Raccolanatal. Hierzu hielt er sich im Jahre 1881 vom 21. August bis Mitte Oktober beständig hier auf und übernachtete meistens in Parte di mezzo oder in einer Felshöhle des Bela Peč, welcher er nachher etwas wohnlicher herrichten ließ und Ricovero Brazza nannte."
Gstirner, ZDÖAV 1905
Brazzà entdeckte 1881 den noch heute üblichen Normalweg (Brazza-Weg, Via di Brazzà) auf den Montasch über die Forca Verde.
1882 bestieg er den Montasch als erster aus dem Dognatal.
Nach einem sechsmonatigem Aufenthalt im Kongo, von dem er sich nie wieder erholte, starb er 1888 in Rom an Scharlach.
Die Schutzhütte des italienischen Alpenvereines auf der Pecolalm unter den Südwänden des Montasch (Rifugio Giacomo di Brazzà; Brazza-Hütte) und der Normalweg (Brazza-Weg; Via di Brazzà) erinnern heute noch an ihn.