Triglav 2.864m - Der "König der Julier"
Der höchste und sagenreichste Berg in den Julischen Alpen
Der Triglav (ital. Monte Tricorno= Dreikopf; früher Terglou) wurde am 26. August 1778 (acht Jahre vor dem Mont Blanc!) durch Lorenz Willonitzer, Wundarzt aus Althammer (Stara Fužina), einem Schüler des berühmten Naturwissenschaftlers und einem der ersten Alpinisten, Balthasar Hacquet (Hacquet's mineralogisch-botanische Lustreise, von dem Berg Terglou in Krain, zu dem Berg Glockner in Tyrol, im Jahr 1779 und 81), erstmals erstiegen. Begleitet wurde Willonitzer vom Gemsjäger Rosizh und den Bergleuten Matthäus Kos und Lucas Koroschez. Der Grat zwischen großem und kleinen Triglav war damals "Zwei Schuh breit und bestand aus zertrümmerten Felsstücken." Später schrieb Willonitzer "Es sey fürchterlich, dort oben in die schaudervolle Tiefe hinabzublicken."
(Reiseerinnerungen an Krain, 1848).
Seit 1895 steht auf dem Gipfel des Triglav der Aljažev stolp (Aljaž-Turm), der bis zu 4 Personen bei Unwetter Schutz bietet, den der bergbegeisterte Pfarrer von Dovje-Mojstrana Jakob Aljaž errichten ließ.
"Der als Triglavfreund bekannte Pfarrer von Lengenfeld, Herr Aljaz, hat kürzlich einen ganz aus Eisen gebauten runden Aussichtsthurm in der Höhe von 1'90 m. und mit dem Durchmesser von 1'25 m. auf der Spitze des Triglav aufstellen lassen. Es wäre zu wünschen, dass der praktische Erfolg den guten Absichten des Spenders entsprechen wird. Jedenfalls muss aufmerksam gemacht werden, dass der Aufenthalt in dem Thurme bei schlechtem Wetter wegen der bekannten ausserordentlichen Blitzgefährlichkeit des Triglavgipfels im höchsten Grade gefährlich sein kann."
Mittheilungen des DÖAV 1895
Heute führen viele Wege aus allen Himmelsrichtungen auf den Triglav: Vom Vrata-Tal, vom Kot-Tal, vom Krma-Tal, vom Trenta-Tal, vom Wocheiner See (Bohinjsko Jezero) über das Sieben-Seen-Tal und der Weg der Erstbesteiger über die Alm Velo Polje. Am bekanntesten, meistbegangenen und spektakulärsten sind die Anstiege von Norden über das Vrata-Tal: Der Tominšek-Weg, der Prag-Weg und der Bamberg-Weg.
Der Triglav ist Sloweniens Wahrzeichen und Nationalstolz und ziert auch die Nationalflagge des Landes sowie die 50 Cent Euromünze (mit der Inschrift OJ TRIGLAV MOJ DOM (O Triglav meine Heimat).
Die Slowenen sind in ihrem Bewußtsein ein Bergvolk und so muß, so heißt es, jeder Slowene einmal in seinem Leben auf dem Gipfel des Triglav stehen, will er ein richtiger Slowene sein.
Obwohl seine Ersteigung hochalpine Erfahrung erfordert, wird der Triglavgipfel jährlich von etwa 20.000 Menschen bestiegen.
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"Seine nächste Umgebung gestaltet sich als ein wild pittoreskes Bild. Ueberall leuchtet Kahlheit und Trockenheit hervor. Bis hinab erschaut das Auge nichts, als pflanzenloses Felsgebilde aufgehäuft, voll von Zacken, Brüchen, senkrechten Wänden und wüsten Getrümmer, Thäler über Kreuz und Quere, aber ohne alles Leben, kein Gräschen, kein Quell, nichts, gar nichts, als dürres Gestein und nackter Schnee, welche diese leblosen Wüsten in ewigen Ernst kleiden.
Man steht hier, wie auf der Zinne eines Thurmes, überall von senkrechten Wänden umgeben."
(Reiseerinnerungen an Krain, 1848)
"Wahr ist es, das: sich von hier bis auf den Gipfel des großen Triglav nur eine schmale, rechts und links durch
senkrechte furchtbare Abgründe gebildete Schneide zieht, die eine rauhe Oberfläche und verwittertes, abbröckelndes Gestein darbietet, und den Blick zeitweise in
die ungeheuern Tiefen, auf die uralten Schneefelder, den matt emporglänzenden Gletscher am nördlichen Abhange verlockt. "
(Reiseerinnerungen an Krain, 1848)
"Wer den Gipfel des kleinen Triglav glücklich erreichte, der schreite beherzt vorwärts, und er wird sicher dahin gelangen, wo lang vor ihm
seine Wünsche angelangt waren."
(Reiseerinnerungen an Krain, 1848)
"Dort ragt er empor hoch über den Seinen -
Triglav, der Uralte, das heilige Dreihaupt,
mit weithin leuchtender Zackenkrone,
der Erste, der Morgens den Purpur trägt,
der Letzte, der Abends ihn fallen läßt,
der Urhahn eines Geschlechtes von Giganten..."
Anastasius Grün (1806 - 1876), großer krainischer Dichter
"Welche Höhe ihm die bedeutendste Stelle im südlichen Kalkzuge, und namentlich in den Julischen Alpen, anweiset, und die, verbunden mit seiner
freien Lage, die weite, unendliche Umschau, vielleicht die schönste Fernsicht in der österreichischen Monarchie gewährt."
(Reiseerinnerungen an Krain, 1848)
Tourenbericht:
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