Dobratsch - Villacher Alpe 2.166m
Kärntens schönster Aussichtspunkt und Aussichtswarte auf die Julischen Alpen
Unser Hausberg
Julius Kugys erster "Zweitausender" war die Besteigung des Dobratsch im Alter von 12 Jahren:
"Mein Bruder Paul und ich hatten Erlaubnis erhalten, in den allerletzten Tagen des September 1870 den vielgerühmten Aussichtsberg Dobratsch, die Hochkuppe der Villacher Alpe, zu ersteigen. Wir befanden uns in Sommerfrische in Lind bei Arnoldstein, im Heimatdorfe unseres Vaters, im Bauernhause unseres Namens...
Ich war damals zwölf Jahre alt, mein Bruder noch nicht vierzehn."
(Julius Kugy, Mein erster Zweitausender; Aus vergangener Zeit, 1943)
1925 schilderte er diesen Tag in seinem ersten Buch
"Aus dem Leben eines Bergsteigers":
"In den ersten 1870er Jahren ward mir ein sehnlichster Wunsch erfüllt, ich stand bei Sonnenaufgang auf der Spitze des Dobratsch, 2.167m. Ich war mit meinem Bruder Paul und mit Freunden von Bleiberg aus hinaufgekommen. Das Wetter war herrlich. In rosigen Morgenlichtern stand die ganze gewaltige Nordfront der Julischen vor mir. Gipfel an Gipfel wie Gottes Flammen. Ich sah zum ersten mal den Montasch, dessen wilde Türme mich besonders fesselten. Ich ahnte damals nicht, daß dieser Berg, der sich am westlichsten Flügel wie wie riesiger Drache emporbäumte, und in dessen Mauern ich vergeblich nach Anstiegsmöglichkeiten suchte, mich durch mein ganzes Leben begleiten werde."
Aus Kärnten - Ein Reisehandbuch - Klagenfurt 1927 - Verlag Ferd. Kleinmayer:
Die Villacher Alpe (2.167m)
Der bekannteste Aussichtsberg Kärntens und einer der berühmtesten in den Ostalpen
Den östlichen Ausläufer der Täler der Drau und Gail trennenden Gailtaler Alpen bildend, mit diesen jedoch nur durch den tief eingeschnittenen Bleibergersattel zusammenhängend, stellt die Villacheralpe ein mächtiges Alpenmassiv dar, das in einer Länge von rund 15 km eine größte Breite von 5 km aufweist.
Aus dem Villacher Becken erhebt sich die Alpe nur sehr allmählich und steigt mit ausgedehnten Plateaubildungen ganz sanft zu ihrer Höhe an, gegen Westen bildet sie einen schmalen, steil in den Torgraben abstürzenden Grat, gegen Norden fällt sie steil und von vielen Gräben (Lahnern) durchfurcht zum Bleiberger Tale ab.
Am imposantesten nimmt sich der Berg von Süden aus, wo er aus dem Gailtale mit einer ununterbrochenen Felsmauer zu schwindelnder Höhe aufschwingt. Hier vollzog sich der gewaltige Bergsturz im Jahre 1348.
Auf der Spitze des Berges befinden sich zwei Kirchen, eine deutsche und eine windische, die erstere 1692, die andere zwei Jahre früher erbaut. Zweimal im Jahre (25. Juli und 15. August) wird Messe gelesen, wobei sich Hunderte von Menschen aus den benachbarten Tälern zusammenfinden. Wenige Meter tiefer liegen das 1908 bedeutend vergrößerte Ludwig-Walter-Haus und das Rudolfshaus der Alpenvereinssektion Villach, welche gut eingerichtet, etwa 100 Personen Raum zum Übernachten geben.
Telephonverbindung mit Bleiberg. Beide Häuser sind ganzjährig bewirtschaftet. Vorzügliches Skiterrain!
Die Aussicht ist infolge der freistehenden, viele Täler beherrschenden Lage des Berges von einer Schönheit, Ausdehnung und Mannigfaltigkeit, wie sie auch höhere Berge selten bieten.
Kärnten - Ein Reisehandbuch - Klagenfurt 1927 - Verlag Ferd. Kleinmayer
Aktuelles ZAMG-Wetterbild vom Dobratsch:
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