Monte Brizzia (Brisiach) 1.570 m

Auf dem Hausberg der Pontebbaner

Hoch über dem Kanaltal

Der Monte Brizzia, die Einheimischen nennen in Brisiach, ist der Hausberg der Pontebbaner. Er liegt nördlich von Pontebba und trägt ein großes, weithin sichtbares Kreuz. Von dort bieten sich eindrucksvolle, steil abfallende Blicke hinunter nach Pontebba und in das Kanaltal und ein weites Panorama auf die umliegenden Julischen- und Karnischen Alpen.

Karnische Alpen

ca. 13 km / 970 Hm^

18.04.2022 mit Mirko

Gipfelkreuz aus Metallkonstruktion, Berge im Hintergrund
Das riesige Gipfelkreuz des Monte Brizzia
Rot-weiße Wegweißer, Wanderwege
Etwas oberhalb vom Ortszentrum beginnt der Wanderweg 501 "Sentiero Pepi della Schiava"
Historische Aufnahme der Chiesetta del Calvario aus den 1960er-Jahren - sie wurde nach dem großen Erdbeben von 1976 vollständig restauriert
Historische Aufnahme der Chiesetta del Calvario aus den 1960er-Jahren - sie wurde nach dem großen Erdbeben von 1976 vollständig restauriert

In wenigen Minuten ist man bei der Chiesatta del Calvario, einer kleinen Kirche oberhalb von Pontebba. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Dächer des Ortes. Ein Blick wie auf eine Modelleisenbahn. Die Eisenbahnstrecke, die bunten Häuser, in der Bildmitte das Muncipio (Gemeindeamt) und das Teatro Italia, rechts die Kirche Santa Maria Maggiore.

Zeitreise - zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen über 100 Jahre
Zeitreise - zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen über 100 Jahre

Bis zum 1.Weltkrieg war Pontebba ein wichtiger Grenzort zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem Königreich Italien. Der Pontebbana-Bach bildete die Grenze zwischen dem österreichischen Pontafel und dem italienischen Pontebba. Heute noch gut zu erkennen an den beiden Kirchtürmen. Links der Kirchturm im typisch kärntnerischen Stil mit Zwiebeltrum im Ortsteil Pontafel, rechts der Kirchturm von Pontebba mit spitzigem Dach im italienischen Campanile-Stil.

Kleine Hütte neben Schotterweg
Der erste Teil des Weges führt über eine Militärstraße aus dem 1. Weltkrieg
Cifofnik-Ställe - Viehunterstand und Ferienhaus, im Hintergrund der Monte Brizzia
Cifofnik-Ställe - Viehunterstand und Ferienhaus, im Hintergrund der Monte Brizzia
Weiter führt der Weg durch einen jungen Buchenwald
Weiter führt der Weg durch einen jungen Buchenwald
Der verschüttete Steig durch die Rinne. Hier ist Aufmerksamkeit und Trittscherheit gefordert.
Der verschüttete Steig durch die Rinne. Hier ist Aufmerksamkeit und Trittscherheit gefordert.
Erleichtert, diesen unsicheren und ausgesetzten Abschnitt geschafft zu haben, blicken wir zurück.
Erleichtert, diesen unsicheren und ausgesetzten Abschnitt geschafft zu haben, blicken wir zurück.

Bald kommen wir an einem kleinen österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof aus dem 1.Weltkrieg vorbei. Sechs K.u.k. Freiwillige Schützen aus Salzburg haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Rot-weißer Wegweiser im Wald
Sentiero per escursionisti esperti - Weg nur für erfahrene Wanderer!

Eine gefährliche Mischung aus nassem Laub, Schneeresten, Eis und umgefallenen Bäumen in steil abfallendem Gelände - auch hier ist wieder Aufmerksamkeit und Trittsicherheit gefordert!

Reste der Seilbahn-Bergstation aus dem 1. Weltkrieg - der Beton ist seit über 100 Jahren extremer Witterung ausgesetzt und hält immer noch!
Reste der Seilbahn-Bergstation aus dem 1. Weltkrieg - der Beton ist seit über 100 Jahren extremer Witterung ausgesetzt und hält immer noch!

TRATTO DIFFICILE - Schwieriges Gelände! Vom Sella Brisiach (Brisiach Sattel) sind es noch ca.150 Höhenmeter und eine Dreiviertel Stunde auf den Gipfel des Monte Brizzia.

Der Weg links führt in 4 Stunden auf den Passo Pramollo - den Nassfeldpass (Grenze zwischen Österreich und Italien).

Der letzte Abschnitt führt über Schneereste zum Gipfel. Das Gipfelplateau ist auch nach über 100 Jahren noch durchfurcht von Schützengräben aus dem 1.Weltkrieg.

Bald ergeben sich fantastische Tiefblicke in das Kanaltal und die Julischen Alpen

Gezoomter Blick hinunter in das seit Jahrhunderten vom Nord-Süd-Verkehr geprägte Kanaltal.

Unter uns die kleine Ortschaft San Leopoldo (Leopoldskirchen). Neben Autobahn, Bundesstraße und ehemaliger Eisenbahnstrecke schlängelt sich auch der Fluss Fella durch das schmale Kanaltal.

Römer, Hunnen, Etrusker, Vandalen, Goten, Langobarden, Avaren, Türken, Franzosen, Kaiser und Könige sind im Lauf der Geschichte durch das Kanaltal und die schmale Brücke über die Fella bei Leopoldskirchen gezogen.

Kanaltal Geschichte
Kanaltal Geschichte
Gipfelkreuz aus Metall, Berge im Hintergrund
Das riesige Gipfelkreuz am Monte Brizzia steht auf etwa 1.540m, der eigentliche Gipfel liegt etwas abseits auf 1.570m
Fantastische Tiefblicke hinunter in das direkt unter uns liegende Pontebba
Fantastische Tiefblicke hinunter in das direkt unter uns liegende Pontebba
Zoom hinunter nach Pontebba - ein Blick wie auf eine Modelleisenbahn!
Zoom hinunter nach Pontebba - ein Blick wie auf eine Modelleisenbahn!
Unter uns das Aupa- und das Studena-Tal, dass zum Lanzenpass führt, dazwischen die Glazzat-Alm, im Hintergrund über dem Aupatal - Creta Grauzaria (2.065m) und Monte Sernio (2.187m)
Unter uns das Aupa- und das Studena-Tal, dass zum Lanzenpass führt, dazwischen die Glazzat-Alm, im Hintergrund über dem Aupatal - Creta Grauzaria (2.065m) und Monte Sernio (2.187m)
Im gesamten Gipfelbereich Schützengräben und Hinterlassenschaften aus dem 1.Weltkrieg
Im gesamten Gipfelbereich Schützengräben und Hinterlassenschaften aus dem 1.Weltkrieg

Durch seine exponierte Lage - von hier aus überblickte man einen Großteil des strategisch wichtigen Kanaltales - und ausgezeichnete Sicht auf die umliegenden Berge, hatte der Monte Brizzia im 1.Weltkrieg eine große Bedeutung.  Außerdem verlief durch das direkt darunter liegende  Pontafel / Pontebba die Grenze zwischen dem Königreich Italien und der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Auch über 100 Jahre danach sind die Spuren des Großen Krieges (ital. Grande Guerra) noch allgegenwärtig.

Kanaltal, Berge, Julische Alpen

Stacheldraht aus dem 1. Weltkrieg, im Hintergrund die Julischen Alpen mit dem mächtigen Montasch, dem nach dem Triglav zweithöchsten Berg der Julischen Alpen.

Zoom hinüber zum mächtigen Gipfelaufbau des Montasch
Zoom hinüber zum mächtigen Gipfelaufbau des Montasch
Schneerose
Schneerose

Zurück geht es auf dem Weg 501a, einem Saumpfad aus dem 1. Weltkrieg, der neben einer Schlucht durch viele Kehren direkt zur Nassfeld-Pass-Straße führt.

Die letzten Kehren der Nassfeld-Straße, bevor es hinunter nach Pontebba geht
Die letzten Kehren der Nassfeld-Straße, bevor es hinunter nach Pontebba geht

Die letzten hundert Meter bevor wir auf die Nassfeld-Straße kommen, wird es noch einmal spannend. "Klettersteig-Feeling" - Ein alter, teilweise weggeschwemmter Kriegssteig aus dem 1.Weltkrieg führt oberhalb des Bombaschbaches (Rio Bombaso) hinüber zur Pass-Straße.

An den kritischen Stellen ist der ausgeschwemmte Steig mit Drahtseilen versichert
An den kritischen Stellen ist der ausgeschwemmte Steig mit Drahtseilen versichert

Ein kurzer Klettersteig führt hinunter zum Bombaschbach, gleich danach geht es neben der Brücke wieder hinauf zur Nassfeld-Pass-Straße.

Zurück nach Pontebba geht es die letzten ca. 1,5 Kilometer auf der Nassfeld-Pass-Straße
Zurück nach Pontebba geht es die letzten ca. 1,5 Kilometer auf der Nassfeld-Pass-Straße

Direkt an der Nassfeld-Pass-Straße liegt das Freilichtmuseum "Parco Tematico della Grande Guerra Bombaschgraben Pontebba". Wir haben für heute genug gesehen und heben uns eine Besichtigung für das nächste mal auf.

"Do oben wor ma" - Blick zurück auf den Monte Brizzia und die zurückgelegte Wegstrecke
"Do oben wor ma" - Blick zurück auf den Monte Brizzia und die zurückgelegte Wegstrecke
Am späten Nachmittag sind wir wieder wohlbehalten zurück in Pontebba - war wieder eine super Tour!
Am späten Nachmittag sind wir wieder wohlbehalten zurück in Pontebba - war wieder eine super Tour!
Kommentare: 0

WERBUNG