Monte Brizzia (Brisiach) 1.570 m
Auf dem Hausberg der Pontebbaner
Hoch über dem Kanaltal
Der Monte Brizzia, die Einheimischen nennen in Brisiach, ist der Hausberg der Pontebbaner. Er liegt nördlich von Pontebba und trägt ein großes, weithin sichtbares Kreuz. Von dort bieten sich eindrucksvolle, steil abfallende Blicke hinunter nach Pontebba und in das Kanaltal und ein weites Panorama auf die umliegenden Julischen- und Karnischen Alpen.
Karnische Alpen
ca. 13 km / 970 Hm^
18.04.2022 mit Mirko
In wenigen Minuten ist man bei der Chiesatta del Calvario, einer kleinen Kirche oberhalb von Pontebba. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Dächer des Ortes. Ein Blick wie auf eine Modelleisenbahn. Die Eisenbahnstrecke, die bunten Häuser, in der Bildmitte das Muncipio (Gemeindeamt) und das Teatro Italia, rechts die Kirche Santa Maria Maggiore.
Bis zum 1.Weltkrieg war Pontebba ein wichtiger Grenzort zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem Königreich Italien. Der Pontebbana-Bach bildete die Grenze zwischen dem österreichischen Pontafel und dem italienischen Pontebba. Heute noch gut zu erkennen an den beiden Kirchtürmen. Links der Kirchturm im typisch kärntnerischen Stil mit Zwiebeltrum im Ortsteil Pontafel, rechts der Kirchturm von Pontebba mit spitzigem Dach im italienischen Campanile-Stil.
Bald kommen wir an einem kleinen österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof aus dem 1.Weltkrieg vorbei. Sechs K.u.k. Freiwillige Schützen aus Salzburg haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Eine gefährliche Mischung aus nassem Laub, Schneeresten, Eis und umgefallenen Bäumen in steil abfallendem Gelände - auch hier ist wieder Aufmerksamkeit und Trittsicherheit gefordert!
TRATTO DIFFICILE - Schwieriges Gelände! Vom Sella Brisiach (Brisiach Sattel) sind es noch ca.150 Höhenmeter und eine Dreiviertel Stunde auf den Gipfel des Monte Brizzia.
Der Weg links führt in 4 Stunden auf den Passo Pramollo - den Nassfeldpass (Grenze zwischen Österreich und Italien).
Der letzte Abschnitt führt über Schneereste zum Gipfel. Das Gipfelplateau ist auch nach über 100 Jahren noch durchfurcht von Schützengräben aus dem 1.Weltkrieg.
Bald ergeben sich fantastische Tiefblicke in das Kanaltal und die Julischen Alpen
Gezoomter Blick hinunter in das seit Jahrhunderten vom Nord-Süd-Verkehr geprägte Kanaltal.
Unter uns die kleine Ortschaft San Leopoldo (Leopoldskirchen). Neben Autobahn, Bundesstraße und ehemaliger Eisenbahnstrecke schlängelt sich auch der Fluss Fella durch das schmale Kanaltal.
Römer, Hunnen, Etrusker, Vandalen, Goten, Langobarden, Avaren, Türken, Franzosen, Kaiser und Könige sind im Lauf der Geschichte durch das Kanaltal und die schmale Brücke über die Fella bei Leopoldskirchen gezogen.
Durch seine exponierte Lage - von hier aus überblickte man einen Großteil des strategisch wichtigen Kanaltales - und ausgezeichnete Sicht auf die umliegenden Berge, hatte der Monte Brizzia im 1.Weltkrieg eine große Bedeutung. Außerdem verlief durch das direkt darunter liegende Pontafel / Pontebba die Grenze zwischen dem Königreich Italien und der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Auch über 100 Jahre danach sind die Spuren des Großen Krieges (ital. Grande Guerra) noch allgegenwärtig.
Stacheldraht aus dem 1. Weltkrieg, im Hintergrund die Julischen Alpen mit dem mächtigen Montasch, dem nach dem Triglav zweithöchsten Berg der Julischen Alpen.
Zurück geht es auf dem Weg 501a, einem Saumpfad aus dem 1. Weltkrieg, der neben einer Schlucht durch viele Kehren direkt zur Nassfeld-Pass-Straße führt.
Die letzten hundert Meter bevor wir auf die Nassfeld-Straße kommen, wird es noch einmal spannend. "Klettersteig-Feeling" - Ein alter, teilweise weggeschwemmter Kriegssteig aus dem 1.Weltkrieg führt oberhalb des Bombaschbaches (Rio Bombaso) hinüber zur Pass-Straße.
Ein kurzer Klettersteig führt hinunter zum Bombaschbach, gleich danach geht es neben der Brücke wieder hinauf zur Nassfeld-Pass-Straße.
Direkt an der Nassfeld-Pass-Straße liegt das Freilichtmuseum "Parco Tematico della Grande Guerra Bombaschgraben Pontebba". Wir haben für heute genug gesehen und heben uns eine Besichtigung für das nächste mal auf.
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