Parenzana - Bahntrassenradweg - Tag 1
und Bahntrassenradweg "Giordano Cottur" /
Pista ciclopedonale Giordano Cottur
Wir wählten als Ausgangspunkt für unsere Parenzana-Tour die slowenische Ortschaft Kozina, im Hinterland von Triest, an der Grenze zu Italien. So konnten wir den 2010 eröffneten, ca. 16 km langen Radweg "Giordano Cottur" - "La pista ciclopedonale Giordano Cottur", der über die Trasse der ehemaligen österreichischen k. und k. Eisenbahnstrecke Triest - Herpelje (1887-1959) führt, gleich „mitnehmen“.
Der multinationale Parenzana-Radwanderweg verläuft auf der Trasse der ehemaligen Lokalbahn Triest-
Parenzo (1902-1935), die bis 1918 von den k.k österreichischen Staatsbahnen betrieben wurde. Die Parenzaner-Bahn galt
als eine der landschaftlich schönsten Schmalspurbahnen der österreichisch- ungarischen Monarchie.
Die 123 Kilometer lange Strecke (Italien 13 km, Slowenien 32 km und Kroatien 78 km) führt vom italienischen Hafen Triest , über die Grenze nach Slowenien vorbei an den historischen Küstenstädten Koper, Izola und Portorož , bei den Salinen von Sečovlje
nach Kroatien, dann in das Landesinnere der Halbinsel Istrien, vorbei an den malerischen mittelalterlichen Städten Groznjan und Motovun, die allesamt eines Besuches wert sind. Vom Landesinneren führt die Strecke an die Westküste zum ehemaligen Endbahnhof der Parenzana nach Porec (ital. Parenzo), einem der bedeutendsten Küstenstädte Istriens.
Tag 1 von Kozina (Slowenien) über Triest (Italien) nach Buje (Kroatien) - ca. 68 km
27.04.2018
Bahntrassenradweg "Giordano Cottur" / Pista ciclopedonale Giordano Cottur
Auf der gegenüberliegenden Seite des Rosandratales thront mitten im steilen Felsen seit dem 14. Jahrhundert die alte Wallfahrskirche Santa Maria in Siaris
Altösterreichische Ingenieurskunst - Die Bahnstrecke Triest-Herpelje wurde in den Jahren 1885 bis 1886 in nur 20 Monaten Bauzeit von der österreichisch-ungarischen Regierung unter Einsatz von 4.000 Arbeitern (Laibacher Zeitung, 6. Juli 1886) gebaut und verband Triest mit Istrien und dem Herzen der k. und k. Monarchie.
Traumhaft führt die ehemalige Eisenbahnstrecke durch die Karstlandschaft - man fühlt sich fast wie in einer überdimensionalen Modelleisenbahn
Die Strecke führte direkt vom Stadtzentrum Triest aus moderat ansteigend durch 5 Tunnels, über mehrere gemauerte Viadukte und Metallbrücken durch wunderbare Karstlandschaft in das Hinterland von Triest.
Von 2,5 Meter Meereshöhe in Triest geht es in knapp 19 Kilometern auf 488 Meter bei der Endstation in Herpelje (heute slow. Hrpelje-Kozina, iltal. Erpelle-Cosina).
Kurz geht es in den hektischen Stadtverkehr von Triest...
...bevor es am Stadtrand langsam wieder ruhiger wird...
...einmal noch kurz über die lärmende Autobahn...
Parenzana
...dann sind wir wieder Mitten im herrlichen Frühlingsgrün...
Bald gibt es auch schon die erste Stärkung bei der Turistična Kmetija Mlin (was übersetzt "Tourisischer Bauernhof Mühle" heißt) im Hinterland von Koper.
Wir sind zwar nicht mehr in Italien, sondern schon über die Grenze in Slowenien, trotzdem gibt´s perfekten italienischen Espresso...
und traumhafte Cremeschnitten (‘‘Kremšnita‘‘)....
Weinplantagen im Hinterland der slowenischen Hafenstadt Koper
Endlich das Meer - herrlich! Mit frischer Meeresbrise geht es an der Strandpromenade zwischen Koper und Izola weiter
Direkt nach dem 550 m langen ehemaligen Eisenbahntunnel Valeta, dem längsten und schönsten der Parenzana, geht es zügig hinab in die slowenische Tourismushochburg Portorož.
Am Strand von Portorož gönnten wir uns eine kurze Erfrischungspause
Von Portorož kommt man gleich zu den Salinen von Sečovlje und über die Grenze nach Kroatien (Reisepass nicht vergessen - EU-Außengrenze!)
Traumhafter Blick über die Salinen von Sečovlje (slowenisch Sečoveljske soline, italienisch Saline di Sicciole, in österreichischer Zeit Salinen von Piran)
Kurz geht es oberhalb der Salinen (wir sind jetzt bereits in Kroatien) bergauf...
...dann geht es wieder eben auf der berühmten roten istrischen Erde zügig dahin...
Ein Oldtimer- Ausflug fährt neben der Strecke vorbei.
Alltagsfahrzeuge unserer Kindheit - heute automobile Klassiker!
Abzweigung zu unserem Nachtquartier - der "Casa Romantica" in der Nähe von Buje - strategisch günstig gelegen ungefähr in der Mitte der Strecke
Tagesziel nach ca. 68 Kilometer erreicht! Ankunft vor der Casa Romanica
Obwohl wir in Kroatien sind, gibt es typisch italienisches Essen:
Einfach ein Traum!
Kalte Vorspeiste (Antipasti) - Istrischer Schinken, Salami, Oliven und istrischer Käse
Warme Vorspeise (Primi Piatti) - Hausgemachte italienische Pasta mit schwarzen istrischen Trüffeln
Hauptgericht - Beefsteak vom Grill mit Gemüse und istrischen Kartoffeln
Die Casa Romantica macht ihrem Namen alle Ehre...
Gute Nacht ! Bis Morgen...