Die Höhlen von St.Kanzian (Škocjan)
Škocjanske jame
Die Höhlen von St. Kanzian / Škocjan liegen im Karst im Hinterland von Triest.
Sie zählen zu den großartigsten Karsthöhlen der Welt. Seit 1986 sind sie UNESCO Weltkultur- und Naturerbe.
Bereits im 18. Jahrhundert zählten die Höhlen zu den bedeutendsten Naturdenkmälern in der Umgebung von Triest. Das erste Gästebuch wurde schon am 1. Jänner 1819 aufgelegt, dieser Tag gilt als Beginn des modernen Tourismus in den Höhlen von Škocjan.
Die systematische Erforschung der Höhlen von St. Kanzian begann 1884 durch die Sektion Küstenland des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins in Triest.
Aufbauend auf diese Pionierleistung führen heute mehere Kilometer bestens ausgebaute Besichtigungswege mit über 600 Stufen durch die unterirdischen Karsthöhlen.
Die Besichtigung der Höhlen ist nur im Rahmen einer geführten Tour möglich.
10.10.2018 mit Nadja, Blanka und Mirko
TOUR 1 - "Durch den unterirdischen Canyon"
Länge 3,1 km (2,3 km Unterirdisch - 800 m Oberirdisch - 500 Stufen)
Bericht aus dem Jahr 1891 von Friedrich Müller, der mit Anton Hanke und Josip Marinitsch das legendäre „Höhlentriumvirat“ bei der systematischen Erforschung der Höhlen von St. Canzian bildete
"Ehemals musste durch den 40 Meter langen Gang auf Händen und Füssen
durchgekrochen werden, jetzt ist er so tief ausgesprengt und ausgemeisselt, dass man bequem auf recht durchgehen kann."
Bericht aus dem Jahr 1890
Oblasser-Warte
Die Oblasser-Warte im Jahr 1890
Faszination Damals wie Heute - zwischen diesen beiden Bildern liegen 128 Jahre - eigentlich hat sich nichts geändert....
"Das Ende des Stollens, eine plattformartige Auswaschung im Fels, heißt Oblasserwarte; auf ihr stehen wir inmitten der tosenden Gewässer. Die beiden Wasserfälle, welche wir von oben rechts in die Klamm einfallen sahen, brechen der Aussicht gegenüber unter niederem Felsenthor hervor.
Unten in der Klamm kocht und wirbelt es; mit magnetischer Gewalt wird der Blick von den schäumenden Wassermassen gebannt, die gewaltsam im engen Bette eingezwängt sind. In rasender Eile stürzt das nasse Element, das uns mit seinem Staub durchnässt und den Berg erzittern macht, nach dem Hauptfall."
Bericht aus dem Jahr 1890
Eine Besonderheit der Höhlen Škocjan ist der Fluss Reka, der hier unterirdisch in Karsthöhlen verschwindet und erst in 35 Kilometer Entfernung, bei San Giovanni di Duino als Karstquelle wieder an die Oberfläche tritt.
Dort fließt er nach zwei Kilometer als Timavo in das adriatische Meer.
TOUR 2 - "Der Reka entlang in die Unterwelt"
Länge ca. 2 km (250 m Unterirdisch - 1600 m Oberirdisch - 600 Stufen)
In den Höhlen der Škocjanske jame herrscht Fotografierverbot - es ist mir trotzdem gelungen, einige wenige Fotos zu schießen.
Unglaubliche Dimensionen im inneren der großen Halle, die auf dem Foto nie so zur Wirkung kommen.
Stefanie-Warte
Nach der Fahrt mit der Standseilbahn lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zur "Stefanie-Warte" - benannt nach Kronprinzessin Stefanie, der Frau von Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn.
"Die Stefaniewarte, eine Perle unter den Canzianer Sehenswürdigkeiten, hat ihren Namen von der Kronprinzessin Stefanie, welche hier am 17. September 1885 sich der herrlichen Aussicht erfreute und wobei sie huldvoll gestattete, dass die Aussichtswarte, deren Bau von der Sektion Küstenland geplant wurde, ihren Namen tragen dürfe."
Bericht von 1890
"St. Canzian von der Stephanie-Warte"
Wie sich die Bilder gleichen - zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen fast 130 Jahre...
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